Der Bau eines Hauses oder eine umfassende Renovierung ist eine logistische Herausforderung. Dutzende Handwerker, Lieferanten und Architekten benötigen Zugang zur Immobilie. Genau hier kommt der Zylinder für die Bauphase (Bauschließung) ins Spiel. Viele Bauherren unterschätzen die Risiken, die entstehen, wenn das definitive, oft teure Schließsystem bereits während der Rohbau- und Innenausbauphase installiert wird.
Was ist eine Bauschließung eigentlich?
Unter einer Bauschließung versteht man die vorübergehende Installation eines oder mehrerer Schließzylinder, die speziell für die Dauer der Bauarbeiten gedacht sind. Ein solcher Zylinder für die Bauphase (Bauschließung) ist meist ein kostengünstiges Standardmodell, das später entsorgt oder für andere Bauprojekte wiederverwendet wird. Der Hauptzweck ist es, die Baustelle abzusichern, ohne die endgültige Schließanlage zu belasten.
Warum das endgültige Schloss nicht sofort einbauen?
Es gibt zwei Hauptgründe, warum Sicherheitsexperten dringend von der sofortigen Nutzung der finalen Schließanlage abraten:
- Verschleiß und Verschmutzung: Auf Baustellen herrscht eine hohe Staubbelastung (Gips, Zement, Sägespäne). Dieser Feinstaub setzt sich in den feinen Mechaniken hochwertiger Zylinder fest und kann diese dauerhaft schädigen oder schwergängig machen, noch bevor Sie eingezogen sind.
- Schlüsselverlust: Handwerker wechseln häufig. Schlüssel werden weitergegeben oder gehen im Baustellenchaos verloren. Wäre dies ein Schlüssel Ihrer teuren Sicherheits-Schließanlage, müssten Sie im schlimmsten Fall die gesamte Anlage austauschen lassen, um die Sicherheit wiederherzustellen.
Die Vorteile von Zylindern für die Bauphase
Der Einsatz spezieller Zylinder für die Bauphase (Bauschließung) bietet handfeste Vorteile, die sich sowohl finanziell als auch organisatorisch auszahlen.
- Kosteneffizienz: Bauzylinder sind deutlich günstiger als Sicherheitszylinder. Ein Verlust von Schlüsseln ist finanziell verschmerzbar.
- Flexibilität: Sie können temporäre Schlüssel an verschiedene Gewerke ausgeben, ohne Angst haben zu müssen, dass Kopien angefertigt werden, die später ein Sicherheitsrisiko darstellen.
- Schutz des Originals: Ihr hochwertiger Sicherheitszylinder bleibt bis zum Tag des Einzugs originalverpackt und staubfrei.
Welche Varianten gibt es?
Für die Bauschließung kommen meist einfache Profilzylinder zum Einsatz. Besonders beliebt sind jedoch sogenannte Knaufzylinder. Diese haben auf der Innenseite einen Drehknauf statt eines Schlüssellochs. Der Vorteil: Befindet sich jemand im Gebäude, kann die Tür jederzeit ohne Schlüssel geöffnet werden (Fluchtweg), während von außen abgeschlossen werden kann. Dies erhöht die Sicherheit für die Arbeiter und verhindert, dass jemand versehentlich eingeschlossen wird.
Organisation der Schlüsselübergabe
Ein Zylinder für die Bauphase (Bauschließung) ermöglicht eine entspannte Logistik. Es empfiehlt sich, gleichschließende Bauzylinder zu verwenden, wenn es mehrere Außentüren gibt (z.B. Haustür und Kellertür). So benötigen alle Handwerker nur einen einzigen Schlüssel für alle Zugänge. Dokumentieren Sie dennoch, welchem Gewerk Sie wie viele Schlüssel übergeben haben, um den Überblick zu behalten.
Der Wechsel nach Bauabschluss
Sobald die "schmutzigen" Arbeiten erledigt sind und die Übergabe ansteht, erfolgt der Austausch. Der Zylinder für die Bauphase (Bauschließung) wird ausgebaut und durch Ihre finale Sicherheitslösung ersetzt. Dies ist der Moment, in dem Ihr Haus offiziell "fertig" ist und die volle Sicherheitsstufe aktiviert wird. Der alte Bauzylinder kann oft als Reserve aufgehoben oder dem Bauunternehmer zurückgegeben werden.
Tipp: Achten Sie darauf, dass die Länge des Bauzylinders der des späteren Zylinders entspricht oder zumindest die Tür sicher verschließt, damit auch während der Bauphase der Versicherungsschutz gewährleistet ist.
